Optische Vorsätze an Kameraobjektiven angesetzt sind grundsätzlich eine Notlösung zur Erweiterung der Gestaltungsmöglichkeit von fest eingebauten optischen Systemen. Akzeptable Resultate sind nur dann zu erzielen, wenn Vorsatz und Optik aufeinander abgestimmt (berechnet) ist.
Kodak beschritt teilweise diesen Weg mit seinen Wechseloptiken Retina-Xenon C und Retina-Heligon C. Hingegen ist der Retina-Stereo-Vorsatz den eigentlichen Vorsatzoptiken zuzuordnen. Eine Brennweitenveränderung findet zwar nicht statt. Das Gerät funktioniert als Strahlenteiler und erzeugt auf dem Filmmaterial zwei separate, halbformatige Bilder. Dieses optische Zubehör kann nur zusammen mit Standardobjektiven (50mm Brennweite) Retina-Xenon-C oder Retina-Heligon C verwendet werden.
Stereo-Vorsatz
(1955 126.-DM) Kodak-Nr. 14 251 Kemmler-Nr. Z14 für RETINA-Kameras IIc/IIC/IIIc/IIIC/Rx mit Ret.-Xenon C oder Ret.-Heligon C
Der Stereo-Vorsatz wird ins Bajonett der Normal-Optik eingesetzt. Mit dem Prismensystem des Stereo-Vorsatzes werden auf dem Kleinbildfilm zwei optisch leicht verschobene Bilder im Hochformat 16x23mm erzeugt. Die Anzahl der Stereobilder entspricht der Anzahl möglicher Kleinbilder 24x36mm. Ein aufklappbarer Rahmensucher begrenzt den Bildausschnitt des Normalsuchers der Kamera auf ca. 17x24mm.
Normaler KODAK-Kodachrome-Kleinbildfilm wurde nach der Entwicklung durch KODAK in spezielle Stereo-Kartonrähmchen gefasst. Diese waren auf den als separates Zubehör erhältlichen Retina-Stereo-Betrachter [verweis] abgestimmt. Die beiden im gleichen Kartonrähmchen erfassten Bilder vermitteln damit ein räumliches Empfinden.
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